Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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Rotterdam: erste Genussimpressionen

Holland, Rotterdam
AusflugstippsRestaurant
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Der Zufall trieb mich das erste Mal in meinem Leben nach Rotterdam. Aber ich merke sehr schnell, dass ich die Stadt großartig finde und wiederkommen werde, weil ich mich wohl fühle.

Ganz platt sage ich mal: Rotterdam ist keine niedliche oder süße Stadt. Keine Stadt von Träumern. Keine Stadt für romantische Träumer.Wer diese putzigen Grachten sucht, der wird in Rotterdam nicht an jeder Ecke fündig.

Rotterdam ist immer noch merkbar eine Hafenstadt, auch wenn der große Umschlagplatz vorne bei Hoek van Holland ist und nicht mehr IN der Stadt. Dadurch ist Rotterdam eine Stadt mit viel Einwanderung, hoher Vielfalt und eben das, was man eine „Arbeiterstadt“ nennt. Ich mag Städte, die auf den ersten Blick nicht attraktiv sind, abweisend und etwas störrisch und kalt.

Kulinarisches in Rotterdam

Bevor ich nach Rotterdam fuhr, habe ich diesen tollen Artikel zur niederländischen Esskultur gelesen. Tatsächlich habe ich dann 4 Tage in und um Rotterdam verbracht ohne Dropjes, Frikandel, Pommes, Broetjes oder etwas indonesisches oder den berühmten Andijviestamppot (Kartoffel- Endivien Stampf, den meine holländische Freundin immer macht).

Meistens nehme ich auch nicht die Tipps von Freunden an, sondern suche selber. Das liegt daran, dass ich aufgrund des Blogs mittlerweile an 5 Tagen in der Woche essen gehe. Dadurch habe ich so viel gesehen und gegessen, dass mich eben andere DInge beeindrucken und vor allem suche ich natürlich auch nach besonderen Trends. Zudem habe ich eine Leidenschaft zu „Sternerestaurants“ entwickelt bzw. den Köchen, die da in der Küche stehen und mit einer Leidenschaft daran arbeiten mir Genuss zu bereiten. Das beeindruckt mich immer wieder.

 

Frühstücken im Lilith

Das Lilith hatte meine Aufmerksamkeit, weil es den ganzen Tag Frühstück gibt. Ich wollte mir Sonntag keinen Stress machen, sondern den Wecker ausstellen. Wann immer ich fit war, ging es dann los und zwar egal, ob 8 Uhr oder 13 Uhr.

Gefunden hatte ich es in der Zeitschrift „Inside Rotterdam“, die es auf Englisch gibt und somit perfekt ist für mich. Darin gab es Tipps von Locals zu unterschiedlichen Themen und u.a. von der Bloggerin Nina Swaep welche zu Restaurants.

Im Lilith angekommen war eins klar: unter Rotterdamern war das kein Geheimtipp. Ich ging einfach rein und setzte mich an den großen Tisch in der Mitte. Tatsächlich saßen die Leute draußen aber nicht auf den Holzbänken in der Sonne, weil man so schön chillen kann, sondern weil sie auf einen Platz warteten. Aber das kann man ja schon mit einem Kaffee in der Hand.

Ich bekam zügig meinen Kaffee und bei der Bestellung wurde mir sofort gesagt, dass es dauern kann, weil es so voll ist. Alles kein Problem. Gemütlich blieb mir Zeit um noch alle Nachrichten der Nacht auf dem Smartphone zu lesen und zu antworten.

Und dann aß ich mich durch Eggs Benedict und French Toast. Beides grunsätzlich sehr gut und die Pancaketürme die an mir vorbei getragern wurden, waren ebenfalls inspirierend. Der gedünstete Spinat dabei ist dann eher Eggs Florentine, aber so ein schönes Crossover ist ja auch nett und hat mir gemundet.

Beim French Toast war es für mich ungewöhnlich, dass es ein Körnerbrot mit Leinsamen war. Kann man machen, aber ich glaube, ich bleibe bei der altbackenen Variante von altem Weißbrot :-D

Der Style ist sehr alternativ und es ist winzig. Man sitzt dicht beieinander und alle reden aufgeregt durcheinander. Mir gefällt das.

 

Op het Dak geht immer

Als ich in Rotterdam war, waren die „Dakendagen“ (die Dachtage).  Viele hohe Gebäude hatten die Dächer geöffnet und das Dachrestaurant Op het Dak hatte Saisoneröffnung als ich da war.

Aber das Restaurant ist mehr als nur auf dem Dach. Dieses Restaurant hat einen riesigen Garten auf dem Dach und sämtliches Gemüse sowie die Kräuter und Blumen die serviert werden, werden in dem Dachgarten gezogen. Das ist Teil des Urban Gardening Lifestyles, der aktuell trendet.

Man kann drinnen sitzen, aber es gibt auch kleine Tische mitten im Garten, wo es sehr lauschig sein kann. Egal, ob man nun frühstückt, mittag ißt oder sich für ein Abendessen entschieden hat, man genießt einen tollen Ausblick mitten im Zentrum von Rotterdam.

Laut Freunden soll es das größte Restaurant seiner Art sein und sogar einen Überschuss produzieren. Ich kann das gar nicht glauben, weil es mir nicht so viel vorkommt.

Natürlich wird hier alles frisch gekocht. Manche Gerichte sehen aufwendig aus, andere Gerichte sehen eher nach Omas guter alter Küche aus. Aber in jedem Falll kochen hier Menschen mit einer besonderen Leidenschaft. Das Produkt ist ihnen wichtig und steht im Mittelpunkt. Das Chichi aussenrum gibt es zwar, aber sehr reduziert.

Es macht Spaß zwischen den Gängen über das Dach zu schlendern und zu schauen, wo die Bohne gewachsen sind oder die Blüten, die im Sekt schwimmen oder der tolle Rettich von der Vorspeisenplatte, die ich hatte.

Wenn es nicht ganz so voll ist, dann schaut doch mal, ob ihr ins Gespräch kommt, denn hier stehen Menschen mit spannenden Ansichten zu Food, Ernährung und einer sehr ganzheitlichen Sicht auf die Dinge ohne missionieren zu wollen.

Das macht großen Spaß!

 

Koekela oder einfach mal eine kleine Pause

Dieses Cafe ist über die Grenzen von Rotterdam bekannt. Im Vorfeld erzählt mir jemand, dass Koekela Restaurants und Cafes in ganz Holland beliefert. Es ist keine „kleine“ Manufaktur mehr. Im Hintergrund arbeiten richtig viele Menschen an diesen unglaublich leckeren Kuchen und Riegeln für die Koekela bekannt ist.

Chocolate Tarte, Lemon Biscuit Tarte, doch die Rhabarber Tarte oder ein Cheesecake? Wobei der Service sagt, dass der Karottenkuchen sehr gefragt ist.

Und dann gibt es da ja noch das „Riegelproblem“. Vorne liegen große Bleche und aus denen werden kleine Riegelchen geschnitten, die man mitnehmen kann. Der Magic Bar ist der meistverkaufte und ich sage euch nur „das ist schokoladig und noch schokoladiger“ und dabei zu keinem Zeitpunkt ekelig süß. Das ist großartig.

Leicht überfordert stehe ich an der Theke und bestelle, damit ich alles im Überblick habe und nicht etwas vergesse. Schließlich ist der Plan einige Riegelchen auf Vorrat zu kaufen und dann zuhause zu verspeisen.

Das Koekela liegt an einer sehr befahrenen Straße und hat einige wenige Tische vor dem Cafe stehen. Aber es gibt für alle anderen Jahreszeiten einen sehr großen Innenbereich.

Fazit: ich hab ein Händchen dafür leckere Orte zu finden :D

 

2 Sterne Glück bei Fred

In Rotterdam gibt es in 2017 sieben Restaurants mit Sternen und drei davon haben 2 Sterne. Im Vorfeld entschied ich mich für das Fred, weil ich eher klassisch essen gehen wollte. Der Chef Fred Mustert geht mit der Zeit und entwickelt seine Menüs immer weiter. Dennoch sieht er die Basis seiner Küche in der klassischen französischen Küche.

Zudemmusste ich sehr lachen, als ich auf der Homepage las, dass er Gel lieber nicht in seiner Küche benutzt, sondern eher in anderen Situationen. Ja, mit Sexanspielungen kriegt man mich immer :D

Zudem ist es ein Hinweis, dass er kein Molekularverliebter ist. Das ist gut, denn ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass meine Därme schnell anfangen zu rumoren, wenn die Küche zu viele Produkte aus der Molekularküche einsetzt um die Dekonstruktion des Produktes zu perfektionieren.

Für mich liegt die Perfektion aber in der Geschichte des Menüs. Ich möchte eine Logik erkennen und auf eine Reise mitgenommen werden.

Das hat bei Fred hervorragend geklappt. Das Menü ist für mich ein wunderbar klassisches Menü wobei die mediterran geprägte Küche überall mit diesem regionalen Etwas ergänzt wird. Heraus kommt für mich eine schöne mediterran-holländische Mixtur.

Alleine essen zu gehen, ist manchmal merkwürdig. In einer Burgerbude oder einem Bistro ist das gängiger. Aber in „bessere“ Restaurants insbesondere in Sternerestaurants geht man doch zu einem besonderen Anlaß mit jemanden. Hier geht man nicht alleine hin.

Im Ernst: was soll ich als Single Frau machen? Ich mag diese Art der Küche und manchmal verreise ich alleine. Ich möchte nicht verdammt dazu sein, dass ich mir eine Pizza bestelle, die ich dann im Hotelzimmer auf dem Bett esse.

Ich gehe weg und zwar mit erhobenem Kopf und setze mich alleine an einen Tisch. Wissend, dass das nun viele Stunden dauern wird, denn Sterneküche dauert. Gerade heute mit den Smartphones ist das doch kein Problem.

Man kann Nachrichten lesen oder noch Informationen zu dem Urlaubsort. Man kann twittern und instagramen, wenn man wie ich in drn sozialen Medien aktiv ist.

Manchmal hat man aber auch Glück und der Service im Restaurant ist nicht steif, sondern herzlich und unterhält sich mit dir. Was machen sie hier? Gehen sie gerne essen? Was haben sie schon gesehen?

Besonders gefreut hat mich, dass die Servicechfin sagte, dass sie meinen Mut bewundert, dass ich einfach alleine weg gehe. Mehr Frauen sollten das machen. Lustigerweise haben das schon mehr Frauen aus der Branche zu mir gesagt. 

Das tolle Essen und freundliche Service bleiben mir in Erinnerung und haben meine kulinarische Reise durch Rotterdam auch geprägt.

Fazit: danke für so einen warmherzigen und leckeren Abend!

 

ENDE

Am Ende bleibt nur zu sagen, dass es so viel in Rotterdam zu sehen gibt, dass ich noch sehr oft kommen muss. Ich habe nur eine kleine Ahnung bekommen, was in dieser Stadt alles zu erleben ist, kulinarisch und abseits der Restaurants und davon möchte ich noch mehr erleben und berichten.

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