Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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„Ohne Liebe und Leidenschaft kann man nicht kochen“

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Im Januar 2012 öffnete Abdou Sidhoum gemeinsam mit seinem Bruder Zaim das C´est la vie auf der Kölnstr. Da backte und knetete erst einmal unbemerkt vor sich hin und er erzählte mir, dass am Eröffnungstag überhaupt niemand in den Laden kam. Sie hatten keine Werbung gemacht und erst nach und nach merkten die Menschen in der Altstadt, dass hier ein neuer Laden war. Etwas „französisches“

Die Theke im Innenraum mit allen Süßigkeiten, die hier selber gebacken werden.
Die Theke im Innenraum mit allen Süßigkeiten, die hier selber gebacken werden. – Foto von Markus Brendel

Mittlerweile ist das C`est la vie kein Geheimtipp mehr. Ein französisches Bistro und Patisserie auf der Kölnstr. und es kommen mehr Gäste, als in das kleine Bistro mit den 35 Sitzplätzen passen. Früh morgens möchten alle die frisch gebackenen Teigwaren, wie z.B. die Croissants, Canelé, Mille Feuilles und der ein oder andere hat bestimmt schon, wie ich auch, ein Tartelettes gekauft, obwohl man gar keins braucht, weil sie so fantastisch aussehen.

Mit 17 Jahren hat er angefangen seinen Beruf zu lernen und zog schon sehr bald nach Frankreich um dort sein Handwerk zu verfeinern. Als er hörte, dass Jamie Oliver einen Patissier (pastry chef / Küchenkonditor) suchte für sein Restaurant Barbecoa, bewarb er sich. Obwohl er in keinen Küchen „mit großen Namen“ gekocht hatte, konnte er mit seiner Leistung überzeugen und verbrachte viele Jahre in der Küche.

Das erste Mal kam ich ins C´est la vie kurz vor Ladenschluss und aß noch eine Quiche und trank einen Grapefruitsaft (selbstgemacht). Das war die fluffigste Quiche meines Lebens und daraufhin sagt Abdou zu mir, dass er mir ein Geheimnis verrät, wie man das beste Essen macht: keep it simple and use the best quality.

Der Patissier Abdoul Sidhoum eröffnet neue kulinarische Genüsse in Bonn
Der Patissier Abdoul Sidhoum eröffnet neue kulinarische Genüsse in Bonn – Foto von Markus Brendel

Lächelnd erzählt er mir, dass er 16 Stunden in der Küche steht, aber wenn Kunden ihn anlächeln beim Rausgehen oder ihm sagen, dass es lecker war und sie sich wohlfühlen, dann hat er die Arbeit vergessen und freut sich. Er möchte seine Leidenschaft mit seinen Kunden teilen. Er kreiert und die Kunden genießen. Es macht ihn glücklich so zu leben und seinen Traum hier auch gemeinsam mit seinem Bruder auszuleben.

Jeder Kunde, den er wieder erkennt und merkt, dass die Menschen wiederkommen, weil es ihnen schmeckt und sie sich wohl fühlen, macht ihn glücklich und er lächelt dann aus der Küche nach vorne während er Teige knetet, Cremes zubereitet und Dekorationen macht.

Auch nach dem Weggang bei Jamie Oliver, arbeitet er manchmal noch 16 Stunden am Tag und in seiner ruhigen Art sagt er dann „You can not do this without love and passion“.

Damit trifft er für mich den Kern. Ich interviewe gerne Betreiber von Bonner Restaurants und Cafes, die ich mag und bei allen merkt man sehr schnell, dass sie einer Leidenschaft nachgehen und ihren Beruf lieben. Und diese Liebe schmeckt man in jedem Essen. Das ist für mich auch einer der wesentlichen Unterschiede zur Systemgastronomie.

Wenn man ins C´est la vie kommt, steht man in einem kleinen Stück Frankreich. Bistrotische und unauffällige Stühle. Die Tische stehen etwas enger zusammen. An den Wänden sind Fotos der Leckereien und einige typisch französische Symbole, wie der Eifelturm. Im Hintergrund läuft französische Musik und wenn man mit dem Chef spricht, dann hört man auch einen französischen Akzent.

Vom Gastraum zur Küche ist eine sehr große Durchreiche. Das heisst, dass man sich dort ein bißchen wie an eine Bar stellen kann und in die Küche reinschauen und dem Team dort zuschauen kann, wie sie Brote, Teige, Macarons und vieles mehr machen. Ich habe mich das bisher nicht so richtig getraut und fand es unverschämt, aber Abdou sagt deutlich, dass er die Offenheit der Küche mag. Die Gäste sollen reinschauen und zuschauen. Es gibt nix zu verbergen und alles ist sauber :-)

Tartelettes mit Johannisbeeren
Tartelettes mit Johannisbeeren – Foto von Markus Brendel

Als wir über Gemüse und Obst reden, sagt er mir, dass er auch Schwerpunkte setzt, entsprechend der Saison. Beispielsweise gibt es im nächsten Monat keine frischen Feigen und er wird dann auch keine Gerichte mit Feigen anbieten in seinem Bistro. Auf seinen Lieblingskuchen angesprochen, geht er an der Vitrine entlang und bleibt vor dem Himbeertörtchen stehen, welches eine Pistazienfüllung hat.

Nach 2 1/2 Jahren läuft das C´est la vie so gut, dass die beiden Brüder nun ein zweites Geschäft in Bonn eröffnen wollen. Und zusätzlich werden sie auch in der Kölnstr. 1-2 Auszubildende bekommen. Abdou hat das Gefühl, dass er nun dafür die Zeit hat und das Geschäft gut läuft und somit kann er die Erfahrungen, die er in alle den Jahren gesammelt hat, endlich auch weitergeben.

Es macht den Eindruck, als ob er angekommen ist. Er lebt gerade seinen Traum und arbeitet dafür viel und engagiert sich in seinem Beruf.

Vielen Dank für die Zeit und ich wünsche euch viel Erfolg mit einem zweiten Laden und auch weiterhin nur freundliche Kunden, die die Kunst verstehen, die hinter diesem Handwerk steckt.

Zum Abschluß frage ich ihn, wie jeden meiner Interviewpartner nach 3 Worten zu Bonn und bekomme: C`est la vie, ruhig, freundlich.

Handgemachte Croissants am Morgen ... ein Gedicht!
Handgemachte Croissants am Morgen … ein Gedicht! – Foto von Markus Brendel

Kommentare

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  1. Mimi

    Sehr lecker, sehr französisch, sehr frisch und immer wieder gerne als kleine Flucht in la vie en france! Am Wochenende mit vielen MalerInnen als Gäste.

    6 Jahren her

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Anschrift

Kölnstraße 177, 53111 Bonn
www.cest-la-vie-cafe.de
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