Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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Bonn: Mexican House (geschlossen)

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+++EIL+++ GESCHLOSSEN seit 2015 +++EIL+++

Bevor sich gleich alle über meine Kritik aufregen, sei vorab gesagt: der Service ist super super super freundlich und spaßig und kulant und das Mexican House (keine Website) ist ein hellholzig eingerichtetes Restaurant mit kleinem Außenbereich, welches nicht unter Besuchermangel leidet, denn die Leute lieben die Cocktails, das Flair und das Tex-Mex Essen.

2013-07-26 19.52.32
Südamerikanisch anmutendes Ambiente mit einfachen Mitteln

Tex-Mex?  Der versierte Kenner horcht gerade das erste Mal auf.

Genau, ich wiederhole: Tex-Mex. Ein typisches mexikanisches Fast Food Restaurant, wie man sie als USA Besucher kennt, denn es gibt sie überall. Diese Kombination aus Mexikanischem und der Südstaatenküche, die darauf basiert, dass Tortillas in allen Variationen (Enchilladas, Tacos, Fajitas, Burritos) gefüllt werden aus einer Kombination von Fleisch und Gemüse. Hühnchen mit Bohnen und Mais (aus der Dose), Rindfleisch mit Bohnen und Mais, dazwischen mal Paprikastreifen oder ein verirrter Champignons. Nachos mit der immer gleichen Chili con Carne, die hier genauso wie im Kino schmeckt und noch nie im Leben hat dieses Chili eine echte Tomate gesehen aus der eine Tomatensauce gekocht wurde, sondern es ist Hack mit Tomatenmark und Bohnen und wenn man Glück hat, befindet sich noch ein Gewürz daran.

Ja, ja, Mais ist natürlich ganz wichtig für die Mexikaner und ein Hauptbestandteil des Essens (sowohl Fladen, wie auch Füllungen) und sonst hätten die Maya ja auch keinen Maisgott erschaffen, der für ihren Fortbestand elementar war, das er ihre Grundnahrung absicherte. Aber gerade weil die Küche so maislastig ist, hat man als Gegengewicht immer sehr unterschiedliche Würzungen an das Essen gegeben: Chili, Koriander, Kakao, Avocado, Tomaten, Kreuzkümmel.

2013-07-26 17.23.11Gestern abend im Mexican House in Beuel auf der Ecke, wo die Eisdiele ist, die Apotheke, die Abzweigung zur Brotfabrik, da schmeckte man all das halt nicht, sondern den überall auf der Welt gleichschmeckenden Tex-Mex. Da die Dinger ja wie Pilze aus dem Boden wachsen, scheint es den Leuten zu schmecken und ich bin halt die Ausnahme mit meiner Meinung, die man aber auch gelten lassen sollte.

Es gab gekaufte Tortillas und Tacos und Nachos etc. , aber keine Selbstgemachten.

Bei einem so großen Restaurant, wüßte ich auch nicht, ob das zu bewältigen wäre. Der Unterschied von Tortillas, Tacos, Enchilladas, Burritos und Fajitas ist übrigens nirgendwo erklärt, was ich sehr schlecht finde, da man i.d.R. davor sitzt und weiss, dass es irgend so ein Fladen ist, aber welcher war noch mal welcher?

2013-07-26 17.59.48Über gekaufte Fladen Bohnen und Mais aus der Dose geben und noch schnell Hühnchen oder Rind anbraten, bezeichne ich nicht als große Kunst und würde vermuten, dass die Gewinnspannen hier groß sein sollten für den Inhaber.

Ein Chili oder die Tomatenwürzmischungen oder die obligatorische Avocadocreme, kann man in riesigen Mengen vorkochen, wenn sie nicht auch eingekauft sind in riesigen Töpfen und damit ist der Aufwand auch schon gering. Dafür können dann eben Massen bewirtet werden. Da die Miete/Pacht die hier verlangt wird an dieser exponierten Stelle nicht ganz ohne sein dürfte, muss man vielleicht auf Masse gehen und kann hier kein Restaurant mit 8 Tischen machen für die dann richtig gekocht wird.

2013-07-26 17.59.40Was meine ich mit richtig gekocht?

Naja … Mexiko … stellt euch mal als Vorspeise keine der 30 Nachosvariationen (zwischen 5-9 €) vor, sondern eine gute Ceviche, eine Maismehlsuppe und ähnliches. Variationen von Mexiko zu denen dann eben AUCH Nachos gehören, aber nicht nur.

Als Hauptspeisen (zwischen 9-16€) nicht nur Fladen in 30.000 Variationen, sondern langwierige Schmorgerichte, Pollo mit Rotwein oder ein gegrillter Fisch oder irgendwas Yucatan-Style. <seufz> Mit läuft an dieser Stelle nachträglich das Wasser im Munde zusammen. Und all das abgeschmeckt mit viel Kreuzkümmel, Koriander, Chilis … wie es halt gerade passt.

Der Nachtisch (~5€) war Enttäuschung pur. Mexiko mit den vielen Früchten und vor allem dem Kakao…Schokolade … ach … was könnte man da machen. Aber es gab gebackene Apfelringe. Schade.

All diese Möglichkeiten, die die mexikanische Küche bieten kann, gab es nicht im Mexican House.

Dafür gibt es einen ausgesprochen netten Service, der schnell und mit viel Witz seine Aufgabe erledigt. In der Küche sind 2 Köche am Wochenende. Der Besitzer kommt aus dem Orient und die Mitarbeiter sind alle aus Südamerika, die Köche aus Peru.

Fazit: Ich hatte einen netten Abend was am Sommerfeeling, den Cocktails, dem netten Service und meiner Begleitung lag.

Das Essen ist genau das, was die Mehrheit möchte: Tex-Mex. Schnell und überall gleich schmeckend. Egal, ob man in Hamburg, München oder Bonn oder auch in Seattle oder Austin in ein solches Lokal geht.

Warum sollte man etwas ändern, wenn es immer gut besucht ist? Gibt der Erfolg einem nicht recht?

Und so warte ich weiter auf das erste Restaurant mit mexikanischem Essen und Vision.

2013-07-26 19.03.10

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