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Interview: „Ich wollte ein regionales Produkt erstellen und den Reiz des Eigenen erleben“

01 Bonn
FoodInterviews mit Genuss
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Natürlich hätte Daniel auch Kekse machen können. Aber tatsächlich trank seine Oma ab und an einen Gin und so kennt er Gin aus seiner frühesten Kindheit.

Noch ein Gin aus Bonn

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Daniel und sein Produkt

Daniel ist Bonner. Hier geboren und in Lessenich aufgewachsen, arbeitet er beim bekannten Bonner Unternehmen True Fruits. Den Aufbau dieses Unternehmens und die Entstehung eines Produktes, sind etwas, was er auch selber erleben möchte mit seinem eigenen Produkt.

Die Vorbelastung mit dem Gin und der Hype um das Getränk führten dazu, dass er irgendwann mal von einem befreundeten Brenner sich eine Basis brennen lies. Diese füllte er dann zuhause in verschiedene Gläser und gab in jedes andere Gewürze, die sogenannten Botanicals. Dann roch er immer wieder an den Gläsern und probierte und näherte sich langsam den Geschmäckern, die er für seinen eigenen Gin haben wollte.

Am Anfang wußte er nur eins: der Gin soll an einen Sommer in Schweden erinnern.

Wegen seiner schwedischen Wurzeln hat er seine Sommer meistens bei der Familie in Schweden, seiner zweiten Heimat, verbracht. Mit diesen Sommern verbindet er bestimmte Gerüche. Lavendel war von Anfang an fester Bestandteil der Planung, da es den Sommer für ihn ausmacht. Nun suchte er also die weiteren Botanicals, die den Gin komplementieren sollen.

„Bei mir roch es manchmal über Wochen wie in einer Brennerei“, erzählt mir Daniel, da er viele Spirituosen auch offen herumstehen hatte in der Wohnung. Morgens, wenn er aufwachte, dann roch er als erstes an den unterschiedlichen Gläsern und überlegte, was dem nahe kommt, was er sucht.

Im gesamten Prozess war es ihm immer wichtig, dass er alles selber macht. Labels drucken, Design, Flaschen auswählen und über dem Namen brüten… es gibt nichts, was er jemand anderem anvertraut hätte. Der Reiz etwas selber zu schaffen und dann an die Menschen zu bringen, übt eine große Faszination auf ihn aus.

Über den Gin, den Nackten

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Danke an Dan für das Foto

Gin ist eigentlich ein einfaches Destillat. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, warum sich viele daran trauen und experimentieren. Daniel hat seine Ausbildung in der Wein- und Spirituosenbranche gemacht und somit einiges kennengelernt. 

Wir genießen den Gin auf Eis aus großen Weingläsern. Überhaupt sterben die meisten Gin, sobald du ein Tonic darauf gibst, sagt Daniel. So ist es nicht verwunderlich, dass der naked GiN pur mir während unseres Interviews immer mehr Spaß macht und ich immer mehr schmecke. Den Lavendel riecht man, bevor man den naked GiN schmeckt. Dann kommt Schlehe und Steinobst im Geschmack. Meiner Meinung nach liegt der Gin lange hinten auf dem Gaumen und dann merkt man erst die enthaltene Pfeffernote.

Der Gin enthält nicht viele Botanicals. Je weniger Botanicals, desto höher die Kunst auch etwas Vernünftiges zu produzieren. Man ist auf Ausgewogenheit angewiesen und gute Sinne und kann nicht einfach fehlenden Geschmack an der einen Seite durch 3 weitere Gewürze auf der anderen Seite ausgleichen. 

Gemeinsam mit der Geschichte des Schwedischen Sommers, gewinne ich langsam Spaß an dem Gin. Ich muss gestehen, dass mich der Lavendel beim ersten Probieren erschlagen hat, weil ich nicht der allergrößte Lavendelfreund bin. So hat jeder andere Assoziationen mit Produkten.

Sex, Drugs & Rock`n Roll ?

Im Gespräch mit Daniel merke ich, dass „naked GiN“ gänzlich unterschiedliche Vorstellungen bei Menschen auslöst. Während ich an Hippiezeiten denke und wilde Parties, geht es hier um etwas anderes.

Es ist die Optik. Die Flasche steht im Regal in ihrem Packpapier eingewickelt und es steht „let´s get naked…!“ drauf. Dann muss man sie auswickeln und in dem Moment steht sie nackt vor einem.

Entblößt, den Kern oder ihr Innerstes offenbarend.

In einem cleanen und kantigen Design, was schwedisches Design international auch so bekannt macht.

2015_Bonn_Gin_Naked_Flasche und Glas
Seine Zielgruppe sind Menschen, die sich mit Gin beschäftigen. Es sind Liebhaber, die den Preis für den naked GiN zahlen werden. Es freut ihn, dass es diese Liebhaber geben wird, die sich mit seinem Gin auseinandersetzen und diskutieren werden und für genau die macht er den Gin.

Wenn sie ihn dann trinken, sollen sie sich wohlfühlen und freuen, dass sie ihr Geld in einen guten Gin investiert haben und die Wertigkeit des Produktes anerkennen. Spontan wird wohl eher niemand Schweden rausschmecken, meint Daniel.

Wer für die Party abends einen Gin sucht, der wird nicht seinen Gin kaufen und darauf ist er nicht ausgelegt. Seine Produktion umfasst pro Batch nur 290 Flaschen. Auch dafür gibt es einen Hintergrund. Schweden hat 290 Gemeinden und jede Flasche trägt den Namen von einer.

Sein Ziel ist es in 1 Jahr die 290 Flaschen zu verkaufen und wenn er das schafft, dann produziert er im nächsten Jahr wieder 290 Flaschen.

Resümee & Ausblick

Das Wichtigste was er im Prozess der Herstellung gelernt hat, ist, immer bei sich und seiner Idee zu bleiben. Viele fangen an zu erzählen, wie sie es machen würden. „Ich würde ja …. „

Nicht abbringen lassen vom Weg. Wenn du eine gute Idee hattest und überzeugt bist, dann bleib auch bei dieser Idee und lass dir nicht von jedem reinreden. Menschen mit denen du allerdings über dein Produkt diskutieren kannst, sind wichtig. Glücklicherweise hat er einen großen Freundeskreis und bekam immer wieder viel Feedback und Unterstützung. Vielleicht hätte er ohne die Freunde als Feedbackgeber auch einen Partner gesucht, denn alleine kann man sowas nicht machen.

„Warum heisst deine URL nicht Bonner-GINmanufaktur?“ frage ich und bekomme ein „Da sind noch so viele Ideen in meinem Kopf“ zu hören. Ich muss lachen und finde das sehr sympathisch und egal, was da kommen mag: ich werde es probieren :-)

Danke Daniel für das unterhaltsame Gespräch und zum Abschluss noch deine 3 Worte zu Bonn: historisch, gemütlich, romantisch-verschlafen.

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