Wenn man nicht Endenicher ist, dann ist die ein oder andere Ecke doch immer wieder ganz schön verwinkelt für mich als Siebengebirgsbewohnerin :D
Aber das Gasthaus Nolden hat man schnell gefunden. Es gibt im Hinterhof einen hauseigenen Parkplatz mit ca. 15 Parkplätzen, aber da das Nolden beliebter und größer ist, als ich dachte, war der um 18 Uhr bereits voll und im engen Hinterhof wenden, ist nicht meine Lieblingsdisziplin.
Im traditionellen Gasthaus Nolden in Endenich
Das Ambiente ist genau so, wie man es sich vorstellt, wenn man “Gasthaus” hört. Rustikal und hölzern. Etwas Charme kommt durch das alte Gebäude mit den schönen Deckenbalken. Geht man aber weiter nach hinten durch, dann kommt man in einen Teil in dem ein modernes Innendesign ist. Wer also den alten Gasthaus Stil nicht möchte, der kann einfach nach hinten durchgehen.
Größere Gruppen finden hier immer gut Platz. Wer also eine Feier plant, der sollte mal überlegen, ob das Gasthaus Nolden eine Alternative ist.
Übrigens: es gab bereits im Jahre 1849 eine Kegelbahn hier! Unglaublich. Ich wusste gar nicht, dass man schon so lange kegelt.
Wenn man reinkommt, ist vorne der Kneipenbereich und der Rest ist dann Restaurantbereich. Es ist immer gut
besucht und erstaunlich finde ich, dass hier nicht nur die alte Männerskatrunde sitzt, sondern an einem Tisch 2 junge Mädchen, dann wieder Tische mit Älteren und hinten noch ein Tisch mit 3 jungen Menschen, die Laptops und Smartphones auf dem Tisch hatten.
Eine gute Mischung, die dafür spricht, dass in diesem Viertel das Gasthaus gerne von allen angenommen wird um zu essen und daneben entweder einer Freizeitaktivität zu frönen oder noch etwas Arbeit zu erledigen oder Geburtstag zu feiern. Ich als Außenstehende wusste das nicht und freute mich nun, dass per Zufall meine Wahl auf das Nolden gefallen war.
Schlichte Tischdeko mit einem guten weißen Tischtuch (seitdem ich Abreißpapiertischdecken erleben musste in einem anderen Restaurant, schätze ich wieder Tischdecken) und eine große Karte. Ihr wisst, dass ich ein Freund kleiner Karten bin und sage deswegen nix :)
ABER: es gab eine Tageskarte und bei der gehe ich davon aus, dass man die Sachen frisch da hat und frisch zubereitet und schon öfter gekocht hat und deswegen gut kann. Deshalb haben wir auch ausschließlich davon bestellt. Der Rest der Karte ist ganz viel Schnitzel! Ein Schnitzelparadies für die Bonner SchnitzelliebhaberInnen.
Wir teilten uns einen überbackenen Feta, dann gab es Tafelspitz und als weiteres Hauptgericht hatten wir Hasenrückenmedaillons in beiden Fällen mit Spitzkohl als Beilage und zum Nachtisch noch Schokoladenmousse.
Nach der sehr schlichten Vorspeise, war das Hauptgericht dann doch eine Freude. In beiden Fällen ist uns das Fleisch angenehm aufgefallen, weil es sehr zart war und nicht totgebraten wurde, sondern auf den Punkt kam. Beilagen waren ebenfalls gut. Die Saucen gutbürgerlich, so wie sich das Gasthaus auch selber versteht.
Der Nachtisch war sehr lecker: die Schokomousse wird hier weniger
süß, sondern in die herbe Richtung gehend gemacht und das war genau das, was wir wollten. Dazu frische Früchte (lecker!). Für uns hätte es den Eierlikör nicht gebraucht. Der hat einen so hohen Eigengeschmack, dass man die Mousse fast nicht mehr schmeckt, aber der Service sagte uns, dass es viele gibt, die genau den Eierlikör wollen :D So sind die Geschmäcker verschieden. Da der Eierlikör nicht drüber geschüttet wurde, sondern als Spiegel unten war, konnten wir gut drum herum essen.
Ein gutbürgerliches Traditionshaus mit gutbürgerlichem Essen und Ambiente. Nicht in den 70er Jahren stehen geblieben. Dazu ein freundlicher und auskunftsfähiger Service.
Das habe ich hier nicht erwartet.
Hier könnt ihr hin mit riesigen Gruppen und Gesellschaften, mit Oma und Opa und genauso mit einer jungen Gruppe, wenn ihr noch was besprechen wollt. Und einen Doppelkopfabend oder ähnliches für den ist hier auch noch Platz.
Fazit: ich komme gerne öfters wieder für die urige Atmosphäre und das deftige Essen.