+++ Betreiber- und Kochwechsel zum 01.01.2019 +++
+++ kein Besuch seit Betreiber- und Kochwechsel +++
Das El Caballo (heißt übrigens: das Pferd) in Friesdorf hat Anfang 2014 aufgemacht und ich war schon lange nicht mehr so begeistert, was primär mit der wunderbaren Gastgeberin zu tun hat. Begeisterung entsteht nicht alleine durch Essen, wie ich beim Besuch eines Sternerestaurants einmal erfuhr, sondern der Service spielt eine große Rolle und die Atmosphäre in der man sich wohlfühlen will.
In der Annaberger Str. liegt der neue Spanier
Ich habe mich sehr wohl gefühlt und das obwohl ich knapp 1 Stunde auf Michele warten musste, die sich den Termin 1 Woche später notiert hat. Aber schon in der Stunde war es angenehm, weil mir angeboten wurde, doch schon mal eine Kleinigkeit zu essen, aber vor allem, weil ich vorne im Thekenbereich saß und mitbekam, wie die Gäste hier rein kommen und man sich begrüßt und kennt oder noch schnell das Essen von gestern zahlt oder Essen abgeholt wurde oder auch große elektronische Paellapfannen für Feste rausgeschleppt wurden.
Ja, im El Caballo ist was los. Aber richtig. Am Wochenende muss man reservieren und die Besitzerin sagte mir, dass es aktuell auch unter der Woche immer voll ist. Das kann ich verstehen.
Wenn ich auf solche Perlen treffe, bete ich ja heimlich, dass sie die Qualität nicht vernachlässigen. Die Versuchung ist natürlich groß, wenn die Stammgäste da sind, dass dann das Huhn eben nicht mehr saftig auf den Tisch kommt, sondern komplett tot und irgendwann wird der frische Thymianzweig weggelassen, weil der ja nur Deko ist und man sparen muss. Aber dann wäre es eben auch nur ein Tapasspanier mehr. Und aktuell ist es DER Tapasspanier für mich. (Aber ich hab ja noch nicht alle Tapasspanier durch und werde ich auch nie, weil immer irgendwo ein Neuer öffnet. )
Oliven eingelegt und wunderschön bunt präsentiert
Die Besitzerin ist noch recht jung, weiß aber, was sie da tut, denn ihr Mann hat seit 24 Jahren eine Gaststätte in Bonn, die sie nun zum Sommer verpachten und dann konzentrieren sie sich komplett auf das El Caballo. Mit der Erfahrung kann man natürlich was Neues wagen und zudem war bereits vorher in dem Haus eine Gaststätte, sodass die Gewohnheit dort mal essen zu gehen auch da ist.
Und man merkt an dem regen Treiben, dass der Zuspruch groß ist. Man kann hier essen und auch mit Gruppen wunderbar sitzen. Jüngere Gruppen genauso wie Familienfeiern. Da kam an diesem Freitag wirklich alles rein. Auch der Männerclub und bei uns am Nebentisch 2 mittelalte Pärchen, die wunderbaren Spaß bei dem ein oder anderen Wein hatten. Ja, das war laut, aber ich war ja auch in einer Tapasbar und Tapasbars werden am Abend laut. Zumindest war ich in keiner ruhigen als ich vor 3 Jahren auf dem Jakobsweg lief.
Das Restaurant ist eher schmal und geht weit nach hinten. Vorne sind 4 Tische im Thekenbereich und bei den Fenstern. Dann kommt eine Trennwand und der Großteil des Restaurants liegt dann im hinteren Bereich. Es steht vorne, dass es eine Gartenterrasse gibt. Das ist natürlich für den kommenden Sommer wichtig. Ich selber habe mir diese aber noch nicht angeschaut.
Wunderschöne Tische
Speziell erwähnen möchte ich noch die einfachen Holztische mit den Gravuren. Die finde ich rustikal und sie haben einfach eine besondere und eigene Note. Das gefällt mir ausgezeichnet!
Wie immer beim Tapasspanier habe ich mich durch die Tapas gegessen und bin hochzufrieden. Da waren nicht Oliven aus dem Glas auf den Teller geklatscht, nein, da waren Oliven, die in Zitrone eingelegt gewesen waren, die man noch mit etwas Rucola und Tomate dekoriert hat und ZACK sieht das ganze auch schon optisch hübsch aus.
Oder schaut euch das Hähnchen an. Das übliche Knoblauchhähnchen, das jeder Spanier auf der Tapaskarte hat. Der Unterschied war, dass es extrem saftig war und ganz toll gewürzt und es war frisches Olivenöl dran. Normalerweise kommt das Ding sehr tot in älterem Fett und altem, stechendem Knoblauch auf den Tisch und man hat schon keinen Bock mehr. Und zusätzlich hat das Hähnchen im El Caballo dann auch noch eine hübsche Deko mit frischen Kräutern, die noch mal unterstreichen, dass Liebe beim Kochen dabei ist und man mit frischen Zutaten punkten möchte.
Gebratener Paprika – Foto von Michele Lichte
Ich schreibe jetzt nicht bei jedem Foto, wie gut es gewürzt war und wie frisch alles war und das es tolles Olivenöl war und …. einfach spitze. Merkt euch einfach: es war spitze und rennt denen die Bude ein. Vernachlässigt die schlechten Tapasspanier in der Hoffnung, dass sie sich mal ein Beispiel nehmen an diesem!
Ach so … noch gar nichts zum Service gesagt. Sehr freundlich. Verständigung gut. Fragt nach, ob man noch was essen und trinken möchte. YEAH, endlich mal ein Restaurant, das an Umsatz interessiert ist und mich nicht verhungern und verdursten läßt. Und der eine junge Mann meinte zu mir, dass er auch immer Essen fotografiert und dann ins Internet stellt :-D Sehr sympathisch. Und ich darf auch :-D
Wenn ich nicht noch 200 andere Restaurants besuchen würde … hier würde ich mir einen Stammplatz wünschen!
Ich beim Fotografieren des Zitronensorbet con cava – Foto von Michele Lichte
Aioli und Dattelspieße während ich warte
Knoblauchhuhn, Hackbällchen, Paprika
Das Knoblauchhuhn hat mich weggehauen
sehr dominant gewürzte Hackbällchen
Spanische Minipaprika und das erste Mal bekam ich die nicht als schlappe Lappen serviert, sondern mit ganz wenig Biss
Kartoffel Tortilla – erstaunlich wenig gewürzt, was zwischendrin gut zur Erholung war :-) – Foto von Michele Lichte