Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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Bonn: Cafe Kratz (geschlossen)

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24 Jahre in Bonn leben und noch nie im Café Kratz gewesen. Da seht ihr mal, was meine Kernkompetenzen sind.

Freundin rief an, dass sie Burger essen will und ich wollte zum Inder. Wir kurvten dann unmotiviert durch die Stadt um Einigung zu finden und in dem Moment in dem wir am Café Kratz in der Südstadt vorbeifuhren, war dort ein Parkplatz frei, ich fuhr rein und so kam es, dass wir weder in der Frittebud gelandet waren, noch im Taste of India. Was wir noch nicht wussten war, dass auf der Tageskarte indische Burger standen :-)

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Der Barbereich vorne im Café Kratz

Das Café Kratz heisst seit Jahrzehnten Café auch wenn es heute ein Restaurant ist mit Mittags- und Abendtisch. Vor 1 1/2 Jahren hat Özen das Restaurant übernommen und im Zentrum ist eine große Bar und drum herum Tische, die im vorderen Bereich mit Hockern ausgestattet sind (ich liebe Hocker!) und im hinteren Bereich gibt es Tische mit einem Ledersofa und Stühlen. Dazu viele große und tiefe Fenster, sodass man auch im Winter nicht in einem dunklen Raum sitzt, sondern den Kontakt zur Straße und zum Viertel hat. Ich mag das. Wobei es gestern ein so warmer Septemberabend war und auch noch der Start von Pützchens Markt, dass es draußen voll war und wir drinnen die freie Platzwahl hatten.

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Oliven-Schafskäse und frische Aioli

Im Café Kratz gibt es Aioli und aufgrund irgendeines Kommentars von mir sagte die Servicekraft „Nein, nein, die Aioli war aus und dann hab ich eben schnell noch welche gemacht. Erst Mayonnaise mit Ei und wenig Öl hochziehen und dann den Knoblauch rein….“ …

Liebes Café Kratz, ich habe mich in dem Moment in euch verliebt. Ihr wisst es nicht, aber Essen ist eine Leidenschaft. Ein wichtiger sozialer Aspekt meines Lebens. Mit der Familie sitzt man um den Tisch und erzählt sich vom Alltag, von Sorgen und Dingen, die anstehen und mit Freunden geht man Essen und quatscht und ratscht und tratscht in allen erdenklichen Formen. Das alles genieße ich, wenn das Restaurant/Kneipe in der ich bin, ebenfalls mit Leidenschaft ihren Job macht und mich als Gast respektiert und umschmeichelt. Und genau das habt ihr gestern getan. Und die Servicekraft sah unsere Smartphones und iPad und legte uns direkt das Paßwort hin. Wow! Nicht erst fragen müssen, sondern ich bekomme meine Bedürfnisse erfüllt, weil man mich als Gast gerade wichtig nimmt.

Nun lese ich in einer sehr üppigen Speisekarte „Aioli“ und denke an den Topf aus der Metro aus dem die Gastronomen schöpfen und hier steht eine Servicekraft, die mir direkt Zutaten und Mengenangaben um die Ohren haut und sagt, dass die Aioli eben jeden Tag anders schmeckt, weil man mal mehr Knoblauch, mal mehr Zitrone, mal mehr Öl reingibt. Aber so ist das, wenn man kocht und alles selber macht und so erzählt sie mir, dass sie 95% aller Dinge selber machen. Ketchup ist gekauft und Grapefruitsaft nicht selber ausgepresst. Orangensaft manchmal schon! Irgendwann ruft sie mir noch rüber, dass das Brot auch selber gebacken wird und heute sogar von ihr gebacken wurde.

Das beeindruckt mich. Wer alles selber macht, der schätzt die Arbeit, die er da tut und der schätzt auch mich als Gast, weil er mir keinen Fraß vorwirft und sich dafür bezahlen läßt, sondern ich bezahle ihn für ein Handwerk oder sogar Kunstwerk. Und dafür zahle ich ja sehr gerne.

Die Servicekraft heißt Valerie, ist Salzburgerin und ich würde sie eher als echte rheinische Frohnatur beschreiben, da sie offen und lachend die Gäste bedient. Und daneben wirbelt sie noch rum und macht tausend Dinge. Ich bin froh, dass sie nicht die indische Göttin Kali ist, denn egal ob 6 oder 10 Arme, sie würde mit jedem irgendwas erledigen ;)

 

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Tikka Masala

Gegessen haben wir Aioli und Brot, Oliven und Feta, dann Murg mit Spinat und einen Tandoori Burger und danach noch Tiramisu. Dazwischen sehr nette Gespräche mit Özen, der in der Bonner Gastronomie auch ein alter Hase ist und hier schon das ein oder andere Lokal inne hatte, wie z.B. den i-Punkt in der Südstadt. Es macht Spaß über die Bonner Gastronomie zu plaudern und Erinnerungen mit ihm aufzufrischen und als Salman, der Koch Feierabend macht, wird mir bewußt, dass wir uns verquatscht haben, denn wir sind die Einzigen noch anwesenden Gäste und Nachtisch hatte ich noch nicht. Tiramisu (auch selber gemacht! Ich schöre es!) geht aber noch und so langsam machen wird uns dann auch auf den Weg.

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Tiramisu

Beim Kassieren erzähle ich noch von meinem Blog und frage, ob ich Fotos verwenden darf und Namen schreiben und man freut sich vor allem, da das Restaurant noch keine eigene Homepage hat. Dafür Facebook. Aber da bin ich ja seit fast 2 Jahren nicht mehr :)

Desweiteren erzählt Valerie, dass sie nebenbei gerade ein Catering hochzieht. Ihre Spezialitäten sind österreichische und italienische Küche und sie kocht aus Leidenschaft. Die Art, wie sie über Rezepte erzählt, über Essen oder das Rollen von Marillenknödeln macht Spaß. Heute organisiert sie ein Buffet für eine Geburtstagsfeier und ich kann jedem, der noch ein Catering sucht Valerie empfehlen mit ihrem All by one-Catering, dass noch keine Homepage hat, aber einfach emailen.

Für die Preisfetischisten: Burger war 8,5€ und mein Murg 12,5€, Vorspeisen so um die 3€. Ich habe für 3 Grapefruitschorlen, 2 Vorspeisen, 1 Hauptspeise und eine Nachspeise 33,2€ gezahlt mit EC Karte. Das finde ich günstig!

Ob ich keine Kritik habe? Doch … ich würde die Speisekarte mal eben um die Hälfte reduzieren und es wären immer noch 30 Hauptspeisen da. Etwas mehr konzentrieren und nicht jeden Geschmack bedienen wollen. Aktuell hat die Karte einen kleinen Schwerpunkt auf indischen Gerichten. Man bekommt aber genauso Pizza, Pasta, Steaks, Fisch und spanische Tapas. Andererseits: so lange die Qualität so gut ist, wie das, was ich gestern Abend gegessen habe, sollte ich doch die Klappe halten.

Fazit: erfahrener Gastronom mit einem modernen und essensfreundlichem Konzept, gepaart mit guten Köchen und gelernten und begeisterten Servicekräften, sind eine unschlagbare Kombination und ich empfehle wirklich jedem dieses Restaurant, da man Freude am Essen bekommt.

Danke an Özen, Valerie und Salman für einen gemütlichen Abend, der genau dem entsprach, was ich mir unter Gastronomie vorstelle.

 

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