Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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Bonn: Ein Tag in …

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Eine kleine Email löst einen Tsunami bei mir aus. Nike vom Blog „Nikes Herz tanzt“ schreibt, dass sie am Wochenende noch nichts geplant hat und wenn ich kann, dann würde sie nach Bonn kommen und ich könnte ihr mal verschiedene Seiten inklusive der kulinarischen Highlights zeigen.

Ein Tag mit viel Spaß mit Nike :D

Das fand ich sehr spannend. Jemandem „mein“ Bonn zeigen und dabei nicht getrieben sein von Sponsoren, die dafür zahlen, dass man sie besucht und erwähnt. Ich war frei in allen Entscheidungen.

Der erste Gedanke ist natürlich „Drachenfels“ und dann „Böötchen fahren“. Ja, beides ist schön und man sollte es mal gemacht haben, wenn man hier wohnt. Aber es erschien mir zu langweilig. Fiel mir echt nichts anderes ein, als die Klassiker, die sich jeder erarbeiten kann, der mal „Bonn“ in Wikipedia eingibt? Und dann ergab sich noch ein ganz anderes Problem: wir hatten uns für Sonntag verabredet in den Sommerferien und ihr glaubt nicht, wie oft ich auf Dinge stieß, die entweder Sonntags nicht gehen oder die gerade wegen der Sommerferien geschlossen hatten.

Nike ist genau wie ich eine Genusstante und dazu noch Gartenliebhaberin. Thematisch suchte ich also in dem Bereich und erschwerend hinzu kommt, dass ich ja quasi keinen Meter freiwillig laufe und ein Auto das Transportmittel unserer Wahl ist.

Herausgekommen ist dabei folgendes Programm, dass uns beiden großartig gefallen hat und irre viel Abwechslung bot:

 

10:00 Uhr Frühstück in der Black Coffee Pharmacy

Green as green can
Green as green can

Die Black Coffee Pharmacy bietet in Rüngsdorf mit „green as green can“ eines der ausgefallensten Frühstücke in Bonn an. Es spielt voll in die aktuellen Foodtrends rein. Zudem mag ich die moderne Holzlocation. Für Nike, die mit Sicherheit mit Kamera anrückt, auch wenn wir uns „privat“ verabredet haben, mit Sicherheit auch fotografisch eine schöne Location.

So fing der Morgen wunderbar mit Kaffee und Frühstück an und viel Quatschen. Über das Bloggerleben, über Events, über Food, über Auto fahren, über Wohnen … worüber halt 2 Menschen so quatschen am frühen Morgen :D

 

12:00 Uhr Japanischer Garten in der Rheinaue

Der Japanische Garten
Der Japanische Garten

1979 war die Bundesgartenschau in Bonn und ich 10 Jahre alt. Ich kenne diese Anlage also von Anfang an und war heute nach langer Zeit mal wieder im Japanischen Garten.

Es ist kein Meditationsgarten und nachdem man ihn durch das Tor betreten hat, geht es ENTGEGEN dem Uhrzeigersinn durch die Anlage. Die meisten Besucher informieren sich nicht und so waren wir auch heute die Einzigen, die entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Anlage wandelten.

„Wandelten“ ist ein herrlich altes Wort und ich finde, dass es großartig passt. Vorbei an den Steinlaternen geht es erst einmal eben am Teich entlang zur Brücke von der man nun 2 Blicke hat: 1. kann man die Koi im Teich begutachten und 2. hat man das erste Mal einen offenen Blick über die unteren Teile der Anlage. Die Fotoapparate sind gezückt und gefühlt wird nun jedes Blatt abfotografiert :)

Hat man die Brücke überquert, geht es dann im halbrund nach oben und es eröffnen sich neue Ausblicke, während man wandelt. Die Pagode rückt in den Blickpunkt, die Wasserfläche eröffnet neue Perspektiven und wenn man auf der anderen Seite der Gartenanlage ist, kommt man zum Wasserlauf mit kleinen Wasserfällen. Zu den Eindrücken, die wir mit den Augen und der Nase aufnehmen, kommen nun noch Geräusche von dem Wasser hinzu.

Völlig entspannt verlassen wir den Wandelgarten und laufen kurz rüber zum Blindengarten.

 

12:45 Blindengarten in der Rheinaue

Im Blindengarten wird man von einer metallenen Landschaftskarte begrüßt, die mir, aber auch blinden Besuchern erklärt, was hier passiert.

Zuerst läuft man auf die wunderschöne Skulptur eines Elefanten zu, der von 4 blinden Menschen abgetastet wird. Dazu wird die Geschichte erzählt von dem König, der sich erzählen läßt, was sie gefühlt haben. Aber Achtung: jeder durfte nur 1 Körperteil des Elefanten abtasten. Obwohl alle das Gleiche fühlten (einen Elefanten) sind die Beschreibungen, die der König erhält, sehr vielfältig.

Es ist eine wunderbare Metapher für die verschiedenen Perspektiven, die wir im Leben einnehmen.

Wir tasten uns mit Schlafmaske durch den Kräutergarten
Wir tasten uns mit Schlafmaske durch den Kräutergarten

Ich hatte Nike gebeten ihre Schlafmaske mitzubringen und so standen wir beide nun an den Hochbeeten vor den Pflanzen und zogen die Masken auf. Danach ging es tastend entlang der Mauer weiter. Mit dem Bein fühlte ich, dass ich den Kontakt zu dem Hochbeet nicht verlor, während meine Hände in Pflanzen wühlten.

Natürlich wurden hier viele Kräuter genommen zur Bepflanzung. Das erleichtert es den Sehenden wie mir zu riechen, was wir gerade fühlen. Nur vom Fühlen hätte ich keine einzige Pflanze erkannt. Die ersten Pflanzen riecht man an den Händen noch ganz gut. Nach 20 Pflanzen riechen die Hände aber auch nach gefühlt allem und Düfte wie Rosmarin und Minze dominieren.

Wir hatten einen riesigen Spaß und haben uns danach in der Sonne sitzend noch über die Erfahrung unterhalten.

 

13:30 Kreuzgang im Münster

Aber jetzt endlich zu einem Ort, den ganz ganz viele Touristen besuchen und das aus gutem Grund: es ist eine wunderbare Oase der anderen Art im Zentrum der Stadt.

Da das Münster aktuell renoviert wird, ging es also nur in den Kreuzgang. Das ist aber auch gut so, denn zum Münster kann ich gar nicht viel erzählen (Zur Orgel schon mehr, weil ich eine Orgelführung mitgemacht habe). Zum Kreuzgang kann ich mehr erzählen, weil ich schon so oft hier war.

Schon beim Eintreten macht Nike „Ooooh“. Puuuh … da habe ich ja das Richtige ausgewählt und sie nicht verschreckt mit Kirche oder so :D

Gute 900 Jahre ist der Kreuzgang schon alt und wurde in Zeiten gebaut in denen die germanischen Stämme sich gerade sammelten zu einer „Nation“ und ihre Sümpfe verließen.

Anfänglich waren es noch 4 Kreuzgänge, da es das Münster nicht gab. Als das Münster gebaut wurde, wurde ein Gang geopfert und ist heute die Wand vom Münster. Mich fasziniert diese Wand aber, weil es Tuffstein ist. Tuffstein hat die Eigenschaft Wärme zu speichern. Ihr müsst die Wand mal spüren. Die ist abends spät noch ganz warm während es überall abkühlt. Das hatte zur Folge, dass die cleveren (oder doch nur trunksüchtigen?) Mönche hier Wein anbauten, der kräftig wuchs.

Wir besuchen den Kreuzgang heutzutage als einen Ort der Ruhe und Besinnung. Tatsächlich war er das aber gar nicht bei seiner Errichtung. Damals war er das Herzstück des Stiftes. Die hier lebenden Mönche verrichteten hier allerlei Arbeiten. Da wurden Haare geschnitten, Kräuter sortiert, Wäsche gewaschen. Solche Innenhöfe waren bei gutem Wetter immer ein zentraler Punkt des Lebens in Bauernhöfen oder eben auch kirchlichen Einrichtungen.

 

14:30 Skybar mit Blick über Bonn

Soviel Geschichte, da habe ich nach einem schönen Gegensatz gesucht und gefunden. Auf in die Skybar im Marriott, denn wenn es hell ist, dann kann man hier wunderbar über Bonn und Köln und Siegburg schauen. Da geht das Herz auf und man freut sich, dass man hier lebt.

Und nebenbei gibt es hier ja auch nicht die schlechtesten Cocktails und das nenne ich „2 Fliegen mit einer Klappe schlagen“.

Bei Sonnenschein lehnen wir an der Brüstung, haben den Cocktail bestellt und schweigen. Es ist eher eine innere Stille, denn um einen herum sind hier an einem Sonntag 30.000 andere Touristen und alle zeigen sich etwas.

„Da, der Kölner Dom“. „Ach … das ist ja das Wasserwerk.“ „Und wo ist die Telekom?“. „Sieht man Aachen von hier?“. „Ist das da hinten Schloß Bensberg?“. „Was blitzt da auf 2 Uhr?“.

Unsere Cocktail Auswahl ist spießig und spannend, aber immer lecker: da ist einmal der Klassiker seit einigen Sommern, der Gin Basil Smash und ich entscheide mich für einen Tee. Very british! Earl Grey mit Gin, wundernaren Zitrusaromen und obenauf eine tolle Eiweißschicht, die alles ganz samtig macht. Wir genießen einfach und bereiten uns mental auf den nächsten programmpunkt vor.

 

16:00 Arithmeum – ein Mathematikmuseum

Jetzt geht es noch ins Mathematikmuseum und da wir beide nicht die Mathegenies sind, hat die kleine alkoholische Stärkung vorab nicht geschadet.

Das Arithmeum ist im Grunde ein Ausstellungsgebäude und kein Museum. Unten gibt es eine beeindruckende Sammlung von Rechenmaschinen. Damit konnten wir auch als Nicht-Mathematikerinnen etwas anfangen.

Wenn man wie wir beide ansonsten unbeleckt vom Thema ist, dann sollte man nur mit einer Führung hier rein gehen. Wir verstanden im Grunde nicht, was man uns präsentierte und konzentrierten uns auf die schönen Ausstellungsstücke an den Wänden zum Mondrian Jahr bzw. Dutch Design.

 

17:00 TAO – Seele zum Ausklang noch etwas baumeln lassen

Der Hunger nagt langsam an uns. Findet mal ein Restaurant, dass in den Ferien auf hat, an einem Sonntag und das schon um 17 Uhr. Gar nicht einfach und mit dem TAO haben wir einen ganz guten Griff getan. Parken ist kein Problem mit dem großen Rheinauenparkplatz vor der Tür und wir können auch noch draußen sitzen. Herrlich!

Das TAO wurde einst auf Feng Shui Prinzipien geplant und soll auch Ruhe vermitteln. Ich finde ja eher, dass es einen Lounge Charakter hat als Restaurant und abends kommt noch der Barbereich hinzu.

Aber egal, was es nun ist: das Essen vereint asiatische Küche mit europäischen Elementen und ist sehr angenehm.

Geütlich chillen wir noch in den letzten Sonnenstrahlen bei Tom Kha Gai und Tom Kha Gung und lassen den Tag Revue passieren.

Abwechslungsreich war es und zugeschnitten auf unsere Bedürfnisse. Und man kann Bonn auch mal zeigen ohne Drachenfels und Böötchen fahren. Aber schön wäre das auch gewesen :D

 

 

 

 

 

Kommentare

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  1. nike

    ich wär ja auch mit dir bötchen gefahren, aber mir hat dein programm auch so bestens gefallen. das frühstück war der knaller, genau wie der japanische garten und die schlafmaskenaktion im blindengarten. und für einen gin with a view komm ich gerne wieder nach bonn! danke für den schönen tag, liebe karin!

    6 Jahren her
  2. Patrick

    Hallo,
    dies ist eine schöne Beschreibung, wie euer Tagesablauf so war. Schön wäre aber auch noch eine Karte jeweils, wo denn der Ort zu finden ist :).
    Auf Deiner Hauptseite verweist du garnicht auf Deinen Ausflug zum Gemarkenhof – wie kommts? Als wir Mittwochs (30.08.) dort waren, gab es leider nichts zu essen und nur Getränke im Verkauf, was sehr schade ist.
    Gruss Patrick

    6 Jahren her
    1. Karin Krubeck Eigentümer

      Danke Patrick, ich habe den Ausflug einfach nur vergessen. Danke für den Hinweis. Habe ich direkt nachgetragen. Dafür brauche ich euch, dass ihr mich auf Fehler aufmerksam macht. Danke.

      6 Jahren her

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