🍏🍏🍏 für das „wie bei Oma“ Gefühl und das Netzwerk, denn hier ist jeder persönlich bekannt und wenn man ein Problem hat, finden die Chefs unter den Gästen jemanden mit einer Lösung
Kultgaststätten kann man Aussenstehenden nur schwer erklären.
Nachweislich seit über 150 Jahren ist das Weinhaus Lichtenberg eine Gaststätte. Lernt man Chefin Heidi kennen und hört ihren Erzählungen zu, meint man, sie säße seit 150 Jahren auf der Bank in der Küche, wo sie noch heute tagein tagaus sitzt.
Morgens frühstücken die Mitarbeiter zusammen. Danach werden Kartoffeln geschält, denn hier werden viele Kartoffeln im Laufe eines Abends gegessen als Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln und dann kommen sie eine Nacht in den Keller bevor sie weiter verarbeitet werden.
Das Phänomen an diesem Weinhaus ist, dass es eigentlich nur Schnittchen gibt. Ein mit Roastbeef belegtes Graubrot und dazu ein Haufen Kartoffelsalat mit einem russischen Ei und saurer Gurke. Das ist der beliebte Klassiker und heißt je nach Größe Marianne oder Irene.
Viele Wanderer kommen aus dem Siebengebirge hier die Straße runter und laufen zur Bahn. Auf dem Weg noch schnell ein Schnittchen und ein Wein damit man wieder Kraft tankt.
Doch Chefin Heidi, die direkt nach dem Krieg geboren wurde, hat das Weinhaus zu einer Kultstätte gemacht. Jeder kennt die 2-fache Maikönigin und sie kennt jeden.
Und so kommt es, dass es hier immer voll ist. Da sitzen die (Ex-) Bürgermeister, der Karnevalspräsident, der Orthopäde, der Sternekoch, der Sänger und der Wanderer nebeneinander und warten auf ihr belegtes Brot. Währenddessen unterhält man sich vielleicht auch mal mit dem Nebentisch und hat vielleicht plötzlich für den nächsten Tag problemlos einen Orthopädentermin oder jemand, der mal wegen dem tropfenden Hahn vorbei kommt oder auch einen neuen Auftrag.
Das Netzwerk ist nicht zu unterschätzen. Genau sowas ist auch wichtig in der lokalen Gastronomie. Die Menschen suchen nicht nur nach dem letzten Hype. Wir Menschen suchen immer auch Wärme. Diese Wärme gibt uns das Weinhaus Lichtenberg auf so unterschiedliche Art und deswegen auch der Hashtag im Internet #HeidiistHeimat .
Worauf ich mich am Meisten freue?
Wenn ich in die Küche zur Begrüßung komme und mir schallt ein rheinisches „Schaaatz“ von der Bank entgegen.










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