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Metz: Ein Wochenende mit Genuss, Gotik und Mirabellen

Frankreich, Metz
Ausflugstipps
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Metz liegt nicht weit hinter der deutsch-französischen oder luxemburgischen Grenze, wo sich das enge Moseltal in eine Ebene öffnet. Die Landschaft wird lieblicher, sanfter und auch gleich ein wenig wärmer. Erstaunlicherweise ist die Stadt Metz bei vielen Deutschen kaum bekannt, dabei bietet sie ein abwechslungsreiches Angebot an Kultur, Kunst, Kulinarik, Flussfahrten, Parks und weiteren Zielen in der näheren Umgebung. Auch ich war das erste Mal Ende August dort und kann Metz für einen Kurzurlaub und Wochenendtrip wärmstens empfehlen. Ich nehme Euch mit zu verschiedenen Punkten in Metz.

Beginnen wir mitten im Zentrum an der Markthalle, dem Marché Couvert, die direkt vor der Kathedrale liegt. Eigentlich sollte hier ein Bischofspalast entstehen, doch nach der französischen Revolution wurde beschlossen, den halbfertigen Bau als Markthalle für die Bevölkerung zu nutzen. In der Markthalle treffen wir auf ein wildes Stimmengewirr von Händlern und Käufern. Die guten Gerüche von Obst, Gemüse, Käse,, Fleisch, Fisch und den Gerichten an den Ständen steigen in die Nase. Da bietet es sich an, gleich im Innenhof des u-förmigen Gebäudes Platz zu nehmen und zu Mittag eine Platte mit Lothringischen Spezialitäten mit einem Glas Wein der Gegend zu sich zu nehmen.

Danach geht es neben der Markthalle in die Kathedrale Saint-Étienne (Stephansdom) die im Jahr 1520 nach 300 Jahren Bauarbeiten fertig gestellt wurde. Auf den ersten Blick eine typische gotische Kathedrale, dochim Inneren offenbart sie ihre Schätze. Es erwarten uns 6.500 m² außergewöhnliche Glasfenster. Dabei sind nicht nur alte oder restaurierte Glasfenster aus dem 16. Jhd zu sehen. Im 20. Jhd. haben Marc Chagall und Jacques Villon moderne Fenster gestaltet, die hier eingebaut sind. Besonders die von Marc Chagall waren lange umstrittten und sogar zeitweise mit Brettern vernagelt, weil eine unverhüllte Eva den Augen der züchtigen Gottesdienstbesucher nicht zuzumuten war. Außerdem war Chagall ein jüdischer Künstler, der für eine christliche Kirche auch das neue Testament darstellen sollte. 

Hinaus aus der kirchlichen Stille gehen wir an der Markthalle entlang den Berg hinunter Richtung Mosel. Doch zuvor stoßen wir auf den Naschmarkt, der so genannt wird, weil sich hinter der Markthalle viele kleine Restaurants angesiedelt haben für die Besucher, die im Markt nicht das richtige gefunden haben oder sich lieber bekochen lassen. Der eigentliche Name des Platzes ist Zimmerplatz (Place de Chambre). Früher kamen die Kutschen auf diesem Platz an und das erste, was die Reisenden benötigten, waren Zimmer. Die an den Platz angrenzenden Häuser waren also meist Gasthäuser und Hotels. Heute kann man auf den vielen Terrassen der Cafés und Restaurants das bunte Treiben beobachten.

Kleine Gassen und Sträßchen mit Läden und Cafés führen uns hinunter bis zur Mosel. In mehreren Armen schlängelt sie sich durch die Stadt, so daß man bei einem Stadtrundgang immer wieder auf die Mosel treffen wird. Über eine kleine Brücke gelangen wir direkt auf den Komödienplatz (Place de la Comédie) vor der Oper und dem Theater. Jeden Sommer nutzt die Stadt Metz die Gelegenheit, auf dem Platz rund um den Brunnen einen Sommergarten (Jardin d’été) anzulegen, der von Touristen und Bewohnern genutzt wird. Neben exotischen Pflanzen gibt es Sitzgelegenheiten, Laubengänge, Nebelschwaden und auch der Drache Graoully, das Wappentier findet sich in einem Grashügel wieder. Das ist ein wirklich schönes Geschenk der Stadt an seine Einwohner, die im Sommer nicht verreisen. Übrigens werden die Pflanzen zum Ende der Saison verkauft – an die Nachhaltigkeit wird auch gedacht.

An dem Seitenarm der Mosel entlang geht es zum kleinen Yachthafen. Richtig auch das wäre eine Möglichkeit, die Anreise mit dem eigenen Boot. Hier kann man mit Tretbooten selber über die Mosel fahren oder eine Bootstour mit dem Solarboot – Bateau Solair machen wie ich. Das kleine Solarboot für etwa 12 Personen wird über ein großes Solarpanel elektrisch betrieben. Das ist auch sofort hör- und sehbar, es ist leise und hat keine Bugwelle. Der Kapitän ist stolz auf sein leises Boot und erklärt den Touristen begeistert, was sich rechts und links am Ufer befindet. Die Tour beginnt mit der Fahrt in einem Seitenarm, wo wir Eisvögel, Kormoran, Reiher und Rotschwänzchen beobachten können, die an dem natürlich bewachsenen Ufer im Röhricht und Schilf sitzen. Weiter geht es direkt durch die Stadt. Hier eröffnen sich interessante Blicke auf Hinterhöfe, Fassaden und die Rückseite der Oper, die zu Fuß nicht zu erreichen sind. Die Häuser und Fassaden spiegeln sich im Wasser. Es ist eine schöne Tour, die sich lohnt.

Wer den Fluß noch weiter entlanglaufen möchte, der kommt an einen reizenden botanischen Garten, der sich mit den Spielplätzen auch gut für Familien mit Kindern eignet. Bei heißem Wetter, findet man kühle Luft unter den alten Bäumen.

Abends bietet sich eines der vielen Restaurants in der Stadt an. Im Restaurant L’Epicurien kann man sehr gut Speisen in einem gehobenen Ambiente. Wer es belebter und geselliger mag, findet auf dem bereits erwähnten Place de Chambre oder dem Place Saint Louis oder Place Saint Jacques eine große Auswahl an Restaurants, Cafés und Kneipen.

Kunstbegeisterte und Architekturfans sollten auf jeden Fall zum Centre Pompidou Metz gehen. Dieser außergewöhnliche Museumsbau fasziniert durch seine Architektur, die an ein Holzgeflecht erinnert, über das ein Tuch gespannt ist. Hier gibt es immer wieder sehr gute Ausstellungen noch bis 28.07.18 läuft „Fernand Léger. Das Schöne ist überall.„

Im Sommer bietet die Stadt eine Vielzahl an Festen und Aktivitäten. In 2017 wurde allabendlich die Fassade der Kathedrale mit einer Videoinstallation beleuchtet, die tausende Besucher auf dem Platz begeistert. Da die Gegend um Metz bekannt ist für seine Mirabellen, wird jährlich das Mirabellenfest (Fete de la Mirabelle) gefeiert. Über mehrere Wochen ist ein Markt vor der Kathedrale aufgebaut, wo Spezialitäten der Region aus Mirabellen angeboten werden. Entsprechend habe ich as ganze wochenende Sekt mit Mirabellensaft getrunken, alle Speisen mit Mirabellensauce erhalten und als Nachtisch Mirabellentörtchen. Krönender Abschluss des Mirabellenfestes ist ein Blumenkorso am Sonntag nachmittag, zu dem tausende Menschen am Straßenrand stehen.

 

Fazit: Metz hat mich beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, daß die Stadt schon so mediterran, fast italienisch anmutet (wenn man bedenkt, daß das angrenzende Elsaß Fachwerkidylle bietet). Das Angebot ist abwechslungsreich. Kunstbegeisterte kommen genauso auf ihre Kosten wie Genießer des französischen Savoir-Vivre. In nur wenigen Metern erreicht man von der Innenstadt stille Parks und Flußufer.

 

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Metz
Frankreich, Metz
www.tourisme-metz.com
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