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GOP Variete: TOYS

01 Bonn, Gronau
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Es wird Nacht in Paris und der Besitzer des kleinen, traditionellen Spielzeugladens stellt alles in seine Regale, wirft einen letzten Blick in den Laden und schließt ihn dann von außen zu und dreht das Schild um „CLOSED“. Im Schutz der nächtlichen Ruhe kommen einige Spielzeuge heraus und werden zum Leben erweckt. Mal komisch, mal anrührend, aber immer in kompletter Harmonie mit der Geschichte und denen, die die Geschichte erzählen.

Bei der Show „Toys“ stimmt für mich wieder alles. Ich erwarte von modernem Variete eine Geschichte und keine seelenlose Aneinanderreihung von Akrobatiknummern. Die Geschichte ist im Bühnenbild, in den Kostümen, in der Mimik und auch in den Akrobatik Nummern wieder zu finden.

Den Anfang macht die wunderhübsche und elegante Puppe, alias Kateryna Kurichenko. Auf ihrer eigenen Showtreppe steht sie im Mittelpunkt und macht eine wunderbare Hula-Hoop Nummer. Die Kreise schwingen um ihren Körper und vor allen Dingen laufen die Ringe auch über ihren Körper mit einer sehr hohen Präzision, die mich gefangen nimmt. Die Show hat begonnen und die Puppen tanzen. Ich klatsche schon nach wenigen Sekunden laut in die Hände.

Genervt warte ich auf den Conferencier. Der Mann, der meist ältlich, dicklich, dümmlich die einzelnen Elemente verbindet. Meist bin ich von der Plattheit der Witze genervt und frage mich immer, warum so tolle Artistik mit so dummen Stammtischklamauk verbunden werden muss.

Und dann passiert es …. Gabor Vorsteen ist kein dummer Conferencier, sondern ein Musik Comedian. Ich liebe Musik Comedians, ich liebe Blockflöte, ich liebe Intelligenz und ich liebe …. ach …. jedes Kind kennt die Blockflöte. Eine Blockflöte in einem Spielzeugladen zu finden, ist also möglich. Nun betritt Gabor Vorsteen die Bühne mit einer roten Blockflöte in der Hand. Der Großteil der Zuschauer dürfte in diesem Moment genervt sein, denn wer kennt es nicht? 5-Jährige, die vorm Weihnachtsbaum kräftig „Alle Jahre wieder“ flöten und Erwachsene, die das falsche Gefiepe kaum aushalten.

Aber der Blockflötenmann braucht bei mir nur wenige Töne bis ich Hals über Kopf verliebt bin. An dieser Stelle sollte ich ein Geheimnis lüften. Ich spiele Blockflöte. Nein, nicht einmal im Jahr, sondern so richtig :D Nach wenigen Tönen weiß ich, dass Gabor auch Blockflöte spielen kann. Nicht nur für die Show ein paar Töne, sondern richtig. So beginnt zwischen den Akrobatikelementen eine witzige Show mit der Blockflöte. Er zeigt, wie man mit 2 und 3 und 5 Blockflöten gleichzeitig spielen kann. Er spielt die Flöte mit der Nase und er kommuniziert mit ihr mit den Zuschauern. Endlich einmal nicht entblößend, sondern integrierend für den Zuschauer und das ist schön.

Und bei einer Nummer, macht er auch die musikalische Begleitung und zeigt, wie romantisch und poetisch eine Blockflöte sein kann, wenn man denn weiß, wie sie gespielt wird.

Besonders gefällt mir, dass die Akrobaten öfter gemeinsam auf der Bühne stehen. Dann spielen sie ihr eigenes Publikum, während sie mit den Stofflöwen Flugnummern üben oder sie planen gemeinsam ein neues Schild aufzuhängen. Weit oben soll das Schild hängen und so kommt das Duo Musa mit seiner Trapeznummer ins Spiel. Endlich eine Trapezcomedy. Keine kleine und zierliche Frau, sondern eine „normale“ Frau in Größe und Gewicht schwingt sich nun mit einerm kleineren Mann ans Trapez und da hampeln die beiden immer wieder rum. Gefühlt kurz vorm Runterfallen, sitzt hier jeder Griff und macht es so zu einer entspannenden Comedynummer.

Der Russische Barren läßt mich ausflippen, wie auch alle anderen. Die 3 Russen trauen sich hier sehr viel, wenn man bedenkt, dass das Bonner GOP die niedrigste Deckenhöhe hat. Zudem ist Russischer Barren mein absolutes Lieblingsgerät im Zirkus.

Am Meisten berührt hat aber vielleicht alle die Nummer von Joris de Jong und seiner Jonglage, die eine wunderschöne Geschichte erzählt. Ein Kind mit seinem imaginären Freund, wie sie gemeinsam durch die kleine Welt wandern. 

Eher leise und nachdenklich ist die Show Toys und damit perfekt in der Winterzeit in Bonn platziert. Liebevoll nimmt sie einen mit auf eine Reise und verzaubert an so vielen Stellen und ist niemals platt. Dazu ein schönes Bühnenbild, Live-Musik in Kombination mit Band, gelungene Akrobatik und ein niemals dummer Conferencier.

Das ist modernes Variete mit Klassikern at its best und ich habe mir direkt eine Karte gekauft für Januar, weil ich es noch mal sehen möchte.

Lasst euch verzaubern und versucht noch eine der wenigen Karten zu bekommen.

 

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Karl-Carstens-Str. 1, 53113 Bonn
01 Bonn, Gronau
www.variete.de
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