Bonn geht essen

Mein Gastroführer mit dem Blick für das Besondere.

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„2020 ist Bonn DIE Stadt für Craft Beer“

FoodInterviews mit Genuss
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Ich mag Menschen, die nicht kleckern, sondern klotzen und als Fritz von Ale-Mania mir sagte, dass es sein Traum wäre, dass Bonn in einigen Jahren für sein Craft Beer bekannt ist, muss ich zwar schmunzeln, aber finde es toll, solche Träume zu zu lassen.

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Jetzt auch in Dosen.

1988 hat Fritz Wülfing in seinem Studium der Verfahrenstechnik ein Praktikum in der Brauerei Schultheis in Weißenturm absolviert. 

Wegen des ständigen Gemeckeres, dass das Bier alles gleich schmeckt, hat seine Frau Heike ihm dann 1998 ein Brau-Kit aus Oer-Erkenschwick geschenkt und ihn letztendlich dadurch erst auf die Idee gebracht, die Brauerei ernsthaft anzugehen. Solche Homebrewing-Kits sind ein bißchen wie mit Maggi kochen, meint Fritz und es führte dazu, dass er anfing sich ernsthaft mit dem Brauen zu beschäftigen und schließlich meinte: das kann ich auch ohne Kit und besser.

So wurden die ersten 10l Chargen gebraut in einem autodidaktischen Vorgang und was passierte war, dass die Freunde sagten, dass es ihnen sehr gut schmecke. Also wurden dann 20l Chargen gemacht, wann immer Fritz die Zeit fand.

Seine Begeisterung und der Wunsch vielleicht mehr zu brauen und  professioneller, führte dann auch dazu, dass er die Ausbildung zum Biersommelier machte.

Übrigens findet Fritz die Homebrewing-Kits nach wie vor super, weil sie Menschen seinem Lieblingsthema Bier näher bringen und die Deutschen anfangen, sich damit auseinanderzusetzen und so Vielfalt unterstützen und damit auch wieder eine Bierbraukultur in Deutschland fördern.

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Das erste Buch von Heike und Fritz Wülfing

All die Begeisterung führt übrigens dazu, dass auch alle Urlaube im Zeichen des Bieres verbracht werden und Heike lacht herzhaft, dass sie glaubt, die Frau mit den meisten Brauereibesuchen der Welt zu sein :-D

Amerika ist das Land des Bieres, auch wenn Deutschland sich als solches sieht. Aber die Prohibition in den USA von 1919-1933 führte dazu, dass überall in diesem Land zuhause gebraut wurde.

Hier entstand dann auch die Definition des Craft Bieres und es ist interessant, dass die Definition von einer „gefühlten“ Definition durchaus abweicht. Craft Biere sind nämlich aus Brauereien mit geringem Produktionsvolumen. Aber „gering“ wird in einem riesigen Land wie den USA durchaus anders definiert, als in einem Land wie Deutschland, was dazu führt, dass theoretisch die meisten deutschen Brauereien sich mit „Craft Beer“ labeln könnten.

Gefühlt sind aber Craft Biere aus kleinen (nach deutschem Verständnis) Brauereien, sehr hopfig und spiegeln eine große Vielfalt wieder. Vielleicht muss man in Deutschland den Begriff neu definieren.

All das findet man bei Ale-Mania. Aktuell stehen 8 verschiedene Biere auf dem Programm von sehr hopfigen IPA bis zu sehr weichem Gose.

Der Traum im Garten zu brauen, wurde schnell zunichte gemacht, als die Beiden auf dem Bauamt standen, die notwendigen Formulare ausfüllen wollten und der zuständige Sachbearbeiter laut lachte bei der Vorstellung, dass jemand in einem Wohngebiet Bier brauen möchte. In Bonn :-D

Als auch die 50l Chargen, die Fritz dann im Schuppen braute, nicht mehr ausreichten für den Bedarf bei den Freunden, entschloß er sich, dass ein sogenannter Gypsiebrauer zu werden. Gypsiebrauer nehmen ihren ganzen Kram und ziehen von Brauerei zu Brauerei und brauen immer dort, wo gerade Kapazitäten frei sind.

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Heike und Fritz Wülfing

Beide hoffen, dass sie im Sommer vielleicht endlich ihre eigene kleine Brauerei haben in der sie dann noch ganz viele Biere brauen können und ausprobieren können.

Auch Blending könnte ein Thema werden. In Deutschland macht man das nicht, aber in anderen Ländern ist das durchaus populär ein Basisbier herzustellen und dann zu verschneiden.

Das IPA wurde in den USA quasi zu einem Leitstil für Craft Biere und es zelebriert den Hopfen und seine Vielfalt. Bei Ale-Mania werden verschiedene Hopfen verwendet (gerne auch aus dem Nord-Westen der USA) und nicht nur Hallertauer Hopfen, der in deutschen Bieren zu 98&% zu finden ist.

Die Craft Beer Szene zeichnet sich auch dadurch aus, dass man über die Zutaten redet und kein Geheimnis daraus macht, denn dem Genießer soll der Zugang zu den neuen Bieren geschmacklich nicht verwehrt bleiben.

Träume haben Fritz und Heike genügend, wie ich im Gespräch merke und ich könnte auch noch Seiten weiter schreiben.

Aber ich hoffe, dass sie bald die Kraft finden für eine wunderbare Kneipe und Bierevents und damit eine kleine, aber genussfreudige Bonner Gemeinde an sich binden von Bierfans, die Lust auf die Vielfalt haben und den guten Geschmack.

Das zieht dann andere nach sich, die dann andere kleine Mikrobrauereien nach sich ziehen werden und andere Gastronomen, die sich an individuelle Gastronomiekonzepte wagen werden.

Danke für das wunderbare Gespräch und  hier sind Fritz 3 Worte zu Bonn: Bierstadt 2020, Heimat.

Kommentare

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  1. tulf

    Es wäre ein leichtes, 2020, wenn die Stadt eine Nase dafür hätte,
    oder noch besser: Visionen.
    Es ist wichtig, dass eine Stadt nach außen ein klares Bild abgibt, wofür sie steht:

    musikalisch Beethoven
    kulturell Museumsmeile
    kulinarisch (da ist noch Luft)

    5 Jahren her

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